Von West nach Ost
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Der Sonne hinterher
19/12/2017
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Zurück auf unserer geliebten Schildkröten Insel

Als wir die Passkontrolle an Bangkoks Flughafen durchquerten, wurden wir einmal mehr daran erinnert, warum wir Thailand so lieben. Der Beamte, der uns kontrollierte, war unglaublich freundlich und sein Strahlen war ansteckend.

Wir gönnten uns ein Hotel abseits der Khao San Road, wo wir nachts genau gar nichts hörten- abgesehen vom Geräusch unseres Ventilators.
Da das Essen einer der Hauptgründe für unsere Rückkehr nach Thailand war, war die erste Nacht ein bisschen enttäuschend.
Wir bestellten einen Papaya Salat in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels… und er hatte getrocknete Shrimps drin :( Nici hielt eines davon für eine Tomate und ass es. Und jetzt kann sie sich erst recht nicht erklären, warum manche Leute sowas freiwillig essen.
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Jedenfalls landeten die restlichen Shrimps in einer Serviette und am nächsten Tag hatten wir mehr Glück.
Wir fanden ein vegetarisches Restaurant (eines von vielen in Bangkok) in der Nähe des Bahnhofs und nahmen ein Uber Taxi dorthin. In einem der Reisebüros am Bahnhof kauften wir die Tickets nach Koh Tao, bevor wir in das erwähnte Restaurant essen gingen. Das Essen war super! Es hatte ein komplett veganes Thai-Menü mit Fleischersatz, welches in Asien «Mockmeat» genannt wird.
Wir waren jedenfalls glücklich :)
(… und für die, die sich jetzt fragen, warum wir Fleischersatzprodukte brauchen: die meisten Menschen verzichten aus ethischen Gründen auf Fleisch und nicht, weil sie den Geschmack nicht mögen. Wenn es also eine Möglichkeit gibt, «Fleisch» zu essen, ohne dass dafür jemand sterben musste, warum nicht? Es schmeckt gut und anders als bei richtigem Fleisch, kam bei der Herstellung niemand zu schaden.)

Den Rest des Tages verbrachten wir in unserem Zimmer, mit Netflix, da wir super WLAN hatten. Bangkok kennen wir ja bereits und daher hatten wir keine Lust auf eine Stadtbesichtigung.
Abends nahmen wir wieder ein Uber zu einem weiteren veganen Restaurant, mit einer grossen Auswahl an Mockmeat.
Nici hatte wieder weniger Glück, sie wählte ein Massaman Curry, aber es schmeckte überhaupt nicht so, wie Massaman Curries normalerweise schmecken. Es war nicht besonders lecker. Aber René’s Essen war super, also gehen wir davon aus, dass das Restaurant eigentlich sehr gut ist.

Am nächsten Tag mussten wir vormittags auschecken, aber unser Zug fuhr erst am Abend. Wir fanden einen Ort, wo wir unser Gepäck verstauen konnten und dann gingen wir zurück zum vegetarischen Restaurant nahe beim Bahnhof, aber leider war es zu.
Der Hunger machte uns schnell einmal schlecht gelaunt und Nici konnte nicht gut gehen wegen dem kaputten Fuss, also nahmen wir ein Taxi zur Khao San Road und assen in May Kaidee’s, welches neben dem Hostel liegt, in welchem wir vor zwei Jahren übernachteten.
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Das Essen ist mindestens so gut wie damals und wir waren richtig vollgestopft, als wir ein Taxi zurück an den Bahnhof nahmen.
Dort schauten wir einen Film auf unserem Laptop und holten uns Take-Away für die lange Zugfahrt, welche um 18:30 Uhr losging.
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Obwohl der Nachtzug eigentlich sehr bequem ist, konnten wir beide nicht schlafen und als wir um 5 Uhr morgens in Chumphon ankamen, waren wir ziemlich kaputt.
Wir bestellten einen Schwarztee in einem Café beim Bahnhof, aber bekamen Kaffee. Immerhin waren wir danach wach.
Der Bus war pünktlich und brachte uns zur Fähre.
Es erstaunt uns immer wieder, wie gut alles funktioniert in touristischen Gebieten. Wir sind uns Orte gewohnt, wo Touristen normalerweise nicht hingehen, und obwohl uns die Anwesenheit all der merkwürdigen Leute nervte, waren wir doch froh, dass alles gut gekennzeichnet ist und die meisten Verkehrsmittel pünktlich waren.
Die schnelle Fähre brachte uns schliesslich auf unsere geliebte Insel und wir waren überglücklich, endlich zuhause zu sein.

Es gab nur ein Problem: Nicis Fuss schien ziemlich kaputt zu sein und René musste beide grossen Rucksäcke tragen. Wir hatten auch den Weg zum Hotel falsch ausgerechnet und entschieden, den Weg zu Fuss zu gehen, weil die Taxis zu teuer waren. Leider war es so, dass es sich bei den vermeintlichen 1,6 Kilometer um eine Abkürzung durch den Wald handelte, welche nur zu Fuss durchquerbar ist. Die Strasse hingegen war über 10 Kilometer lang und führte über einen steilen Berg.
Schweissgetränkt und hungrig, machten wir eine Pause in der Mitte des Berges und hatten Glück. Ein netter Mann nahm uns in seinem Pick-Up mit und fuhr uns zur Tao Thong Villa.
Wir gingen dann runter zum Strand, auf der Suche nach der Rezeption, aber realisierten, dass wir in der falschen Tao Thong Villa waren. Wir hatten ein Bungalow in der Tao Thong Villa 2 gebucht.
Nici konnte nicht mehr laufen, also ging René voraus, um zu schauen, wie weit der Weg noch war.
Übrigens war die Gegend atemberaubend schön!
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Trotzdem bereuten wir, zwei Wochen im Voraus gebucht zu haben, da ein Bungalow am Hang eines Berges nicht der beste Ort für einen kaputten Fuss ist.
Die nette Frau an der Rezeption meinte aber, es sei kein Problem, die Buchung anzupassen. Sie riet uns, einen Roller zu mieten und gab Nici eine Salbe für den Fuss. Also musste der arme René eine halbe Stunde zurück ins Dorf marschieren, um einen Roller zu mieten, aber er bekam einen guten Deal und erhielt ein neues Modell mit guten Reifen für 150 Baht pro Tag. Wir nannten sie «Eleven», weil sie die Nummer 11 hatte.
Das erste Mal, als wir über den Berg fuhren, war ziemlich beängstigend. Der Berg erschien uns extrem steil und die Strassen sahen schlecht aus, doch René fuhr gut und schliesslich sassen wir in unserem Lieblingsrestaurant von 2015, La Carotte qui rit.
Das Essen war immer noch extrem gut, aber viel füllender, als wir gedacht hatten.

Als wir uns auf den Rückweg machten, ging bereits die Sonne unter und wir verpassten den womöglich schönsten Sonnenuntergang unseres bisherigen Lebens. Wie die Sonne sich im Ozean spiegelte war schöner, als alles, was wir bisher gesehen hatten. Es war eine Mischung zwischen einem Indischen und einem Sri Lanka-ischen Sonnenuntergang. Die Sonne war ein riesiger, oranger Ball aber sichtbar, bis sie am Horizont verschwand. In Indien verschwindet sie normalerweise in einer Smogschicht bevor sie den Horizont erreicht.
Jedenfalls sahen wir ein wenig davon auf dem Rückweg über den Berg, aber als wir beim Bungalow ankamen und die Kamera packten, war die Sonne schon weg. Zum Glück war das Spektakel noch nicht ganz vorüber und wir machten dieses Foto:
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Es war ausserdem eine unglaublich klare Nacht und René kam in den Genuss, die Milchstrasse zu fotografieren:
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Da uns der Berg (besonders nachts) ziemlich gefährlich erschien, wollten wir so wenig wie möglich fahren und assen oft auch in der Tao Thong Villa 2. Das war auch nicht schlecht, da jedes Menü mit Tofu bestellt werden konnte und das Essen sehr lecker war.
Wir genossen unser Essen auf einer kleinen Holzterrasse mit Blick über den Ozean. Es war ein regelrechtes Paradies und auch das Wetter war während den ersten fünf Tagen wunderschön.
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René entdeckte auch ein Restaurant, welches berühmt für sein veganes Angebot ist und es lag sehr nahe an unserem Hotel, also assen wir auch dort. Es heisst Babaloo und hat ebenfalls eine grosse Auswahl an Mockmeat. Nici fand heraus, dass sie Mockchicken (falsches Huhn) am liebsten hat, währen René Mockduck (falsche Ente) bevorzugt.

Irgendwann merkten wir aber, dass das Essen nicht so günstig ist, wie wir es in Erinnerung hatten, also fingen wir an, häufiger im Yang’s zu essen.
Yang’s ist der Ort, wo wir vor zwei Jahren immer mit unseren Freunden essen gingen. Damals nannten wir es Cheeky Yang’s. Dort gibt es sehr günstiges, sehr gutes Essen, Thai und Westlich und alles ist auch mit Tofu erhältlich. Es gibt sogar einen Tofuburger und Tofuschnitzel und gratis Wasser. Das Restaurant ist sehr beliebt und normalerweise gefüllt, doch die Köch/innen sind mega schnell und man muss nie lange auf’s Essen warten.
Da Nici ein Gewohnheitstier ist, ass sie fast jeden Tag gebratene Pilze mit Tofu und Reis, während René Verschiedenes ausprobierte und in den Genuss des Tofu Schnitzels kam.
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René ging übrigens auch Tauchen beim Simple Life. Dort machte er vor zwei Jahren die Ausbildung zum Divemaster und jetzt hat er einen grosszügigen Rabatt auf Tauchgänge.

Wegen Nicis Fuss konnten wir nicht besonders viel unternehmen, aber das war halb so schlimm, da wir die Insel bereits ziemlich gut kannten und wir waren glücklich damit, unsere Tage am Strand zu verbringen, mit Schnorcheln, Sonnenbaden, Lesen, Schreiben und Netflix schauen.
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Als der Fuss schlechter wurde, anstatt besser, suchte Nici einen Arzt auf und bekam Pillen und eine Salbe. Die Pillen wirkten sehr schnell und der Schmerz verschwand.
Wir waren also dazu bereit, unser Nest auch mal zu verlassen.
Viel zu Laufen gab es trotzdem nicht, da wir auf die Aussichtspunkte, zu welchen man raufklettern muss, vorsichtshalber verzichteten.
Der, den wir uns anschauten, war mit dem Roller erreichbar und wir feierten unser Einjähriges Reisejubiläum mit einem Bier, bevor wir ein paar Fotos machten.
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Wir fanden ebenfalls einen Freund in der Tao Thong Villa 2 und mit ihm gönnten wir uns ein paar Biere in unserer Lieblingsbar: The Rock (welche jetzt Leo Bar heisst) und eine tolle Feuershow zu bieten hat.
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Übrigens genossen wir unseren Aufenthalt in der Tao Thong Villa 2 so sehr, dass wir doch die zwei Wochen blieben. Sogar das Roller-Fahren über den Berg machte uns plötzlich richtig Spass. Wir überlegten sogar, den ganzen Monat auf Koh Tao zu verbringen, aber dann wurde das Wetter schlecht und wir entschieden uns dazu, noch etwas anderes zu sehen. Die Entscheidung wohin war gar nicht mal so einfach… da eine von Nicis Schulfreundinnen plante, nach Koh Lanta zu reisen, also entschieden wir uns ebenfalls dafür… doch es brach uns das Herz, Koh Tao wieder auf unbestimmte Zeit Adieu zu sagen :(

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