Unser Zug erreichte Agra ein Bisschen zu früh und wir merkten zuerst gar nicht, dass wir schon angekommen waren.
Ein Rikscha brachte uns zum berühmten Namastey Hostel, wo uns der Besitzer sehr freundlich willkommen hiess.
Das Hostel war uns sofort sehr sympathisch und der Besitzer gab uns Tipps und erzählte, was es in Agra alles zu sehen gäbe, aber das einzige was wir wollten war schlafen.
Das taten wir auch.
Der Deckenventilator erfüllte seine Aufgabe und wir schliefen den ganzen Tag.
Dann genossen wir das leckere und extrem günstige Essen im Hostel-Restaurant.
Am nächsten Tag standen wir sehr früh auf, um den Sonnenaufgang hinter dem Taj Mahal zu bestaunen.
Im Dunkeln durch die Stadt zu spazieren, war sehr schön. Eine elegante Promenade führte zum Taj Mahal und andere Besucher waren auch bereits auf dem Weg.
Das Wetter meinte es aber nicht gut mit uns und eine dicke Wolkendecke machte es unmöglich, auch nur einen Blick auf die Sonne zu erhaschen.
Wir kauften die Tickets trotzdem und stellten uns in die Schlange am Eingang. Auch hier galt wieder ein Stativ-Verbot und René musste es bei einem der Ladenbesitzer vor dem Taj lassen, welcher im Gegenzug nur wollte, dass wir später «einen Blick auf seine Ware warfen».
Der Taj Mahal war kleiner, als wir erwartet hatten, aber auch schöner. Blumenmuster schmücken das Weltwunder komplett- und das war uns bisher auf Fotos nicht aufgefallen.
So früh am Morgen hatte es noch nicht allzu viele Touristen und wir konnten sogar ein oder zwei Fotos mit nur uns und dem Taj machen.
Trotz seiner Schönheit wurde uns der Taj Mahal ziemlich schnell langweilig und wir beschlossen, unser Stativ einzusammeln und zurück zum Hostel zu gehen. Beim Ladenbesitzer kauften wir zum Dank eine kleine Schildkröte aus Stein.
Agra hätte noch viel Schönes zu bieten, aber wir waren immer noch sehr müde und gingen wieder ins Bett.
Selbst an unserem letzten Tag in Agra liessen wir das Sightseeing aus.
Nici beendete dafür ein angefangenes Gemälde an einer der Hostel-Wände und danach nahmen wir den Bus nach Delhi.
Wir hatten geplant, nur kurz in Delhi zu bleiben und dann nach Manali weiterzufahren, aber die Busse fuhren nicht, weil offenbar auf der Strecke ein paar Touristen ermordet worden waren.
Das störte uns nicht besonders, da wir ein Zimmer im Taksh Inn gebucht hatten und unser Aufenthalt dort sehr angenehm war, mit gratis Frühstück und sehr netten Angestellten.
Niemand klopfte uns Nachts aus dem Schlaf und wir konnten uns erholen und Nici schaffte es, ihr Buch fertig zu schreiben.
Gleich neben dem Hotel hatte es einen Strassenstand mit Masala Dosas… und wir besuchten ihn jeden Tag.
Als endlich die Busse wieder fuhren, verabschiedeten wir uns von den Angestellten des Taksh Inn und machten uns auf den Weg.
Wir hatten beschlossen, etwas mehr Geld für den Bus auszugeben, da wir genug stressige Reisen hinter uns hatten.
Leider kann man sich aber die anderen Passagiere nicht aussuchen und wir landeten in einem Bus mit einer Gruppe junger Männer, welche sich die ganze 24-stündige Fahrt über (die nur 14 Stunden hätte dauern sollen) betranken und Lärm machten. Wir machten kein Auge zu.
Immerhin war es in den Bergen kühler und wir waren nicht komplett nass geschwitzt, als wir unsere schweren Rucksäcke durch Old Manali schleppten, auf der Suche nach unserem Guesthouse.
Dank einer Falschplatzierung auf Google Maps brauchten wir eine Weile, bis wir es fanden. Es lag nämlich ausserhalb des Dorfes.
Das Zimmer war aber sehr gemütlich und hatte eine tolle Aussicht. Nachts hörte man gar nichts- abgesehen vom Rauschen des Flusses in der Ferne.
Genau was wir brauchten.
Es regnete die ersten paar Tage und war ziemlich kalt (17 Grad).
Wir hatten aber genug Bewegung, da wir jeden Tag mehrmals den Berg runter wandern mussten, um im Dorf zu essen.
Das Art Café gewann unsere Herzen mit seinem sehr köstlichen und sehr günstigen Essen, unter Anderem vier verschiedenen Vegi-Burgern.
Zuerst assen wir jeden Tag Falafel und Burger, aber die Falafel verleideten uns bald einmal.
Als die Sonne sich endlich mal wieder zeigte, wurde Nici krank und René musste alleine wandern gehen.
Nici begleitete ihn dann zwei Tage später und wir machten eine wunderschöne Wanderung zum Fluss.
Manali liegt am Fuss des Himalayas und erinnerte uns an die Schweiz, nur dass auch hier leider die Leute ihren Müll überall liegen lassen.
Hanf wächst hier wie Unkraut und wird in den Restaurants als «Special Smoothie» angeboten.
Wir hatten aber schon genug emotionale Probleme und wollten nicht noch mehr riskieren, also bestellten wir normale Smoothies und rauchten nichts.
Trotz Manalis Schönheit, hatte Nici bereits angefangen, die Tage bis zu unserer Heimreise zu zählen.
Dieses Mal dauerte die Fahrt nach Delhi nur 12 Stunden.
Wir erreichten Delhi sehr früh am Morgen, aber die netten Angestellten im Taksh Inn kannten uns noch und liessen uns früher ins Zimmer, ohne Extrakosten.
Delhi fühlte sich nach den milden Temperaturen in Manali noch heisser an, aber wir hatten unsere Klimaanlage und unsere Dosas und waren glücklich.
1 Comment
Liebe Dominique und Rene habe eben den letzten Bloc von Indien gelesen. Sehr interessant geschrieben, so, dass man einfach mitreist. Allerdings ohne so müde zu werden wie ihr zwei und ohne Stress.
Schön, dass ihr jetzt in der Schweiz seid und euch erholen könnt bis zum nächsten Abenteuer.
Euch zu sehen und live zu hören, hat ich riesig grfreut.
Eine schöne, erholsame Zeit wünscht mit
lieben Grüssen Kläri.