Es war ziemlich einfach, von Botswana nach Zimbabwe zu kommen- wir nahmen einfach ein Taxi zur Grenze, marschierten hinüber (freundlichstes Grenzpersonal bisher :D ) und nahmen auf der anderen Seite ein Taxi für 10 USD pro Person, welches uns direkt zum Shoestrings Backpackers in Victoria Falls brachte.
Wir hatten entschieden, zur Abwechslung einmal ein Doppelzimmer zu beziehen, da unsere Rücken (zumindest Nicis Rücken) unbedingt mal wieder eine richtige Matratze benötigten und unser Lonely Planet besagt, dass Doppelzimmer im Shoestrings nur 35 USD kosten.
Sie kosteten jedoch 45 USD, wie die meisten Hostels, welche im Lonely Planet stehen, hatte auch das Shoestrings die Preise erhöht.
Unsere Gehirne waren aber dank wenig Schlaf zu müde zum lange Überlegen, also nahmen wir das Doppelzimmer trotzdem, auch wenn es auch Dorms gehabt hätte.
ABER- im Nachhinein waren wir froh, denn kurz nach uns trudelte eine 40-köpfige, christliche Missionarengruppe aus den USA ein und füllte die Dorms…
… und wir bevorzugen eindeutig andere Gesellschaft…
Sie waren laut und feierten bis tief in die Nacht- was uns ziemlich überraschte. In der Nacht auf Sonntag schien es sogar eine Schlägerei, oder zumindest eine sehr laute Auseinandersetzung zu geben (als wir schon im Bett waren, wie immer), was etwas speziell war, denn wir dachten, christliche Teenager dürfen weder trinken noch sich prügeln?
Tja, man lernt nie aus…
Jedenfalls ist das Shoestrings einfach super! Wir verliebten uns und buchten drei Nächte.
Am ersten Tag gingen wir spazieren und liefen zum Big Tree, wo wir Souvenirs kauften. Dann besuchten wir die Brücke zwischen Zimbabwe und Zambia, wo wir einigen Touristen beim Bungee-Jump zuguckten.
René wollte eigentlich auch springen, entschied sich aber aufgrund der hohen Preise dagegen.
Wir lernten auch einiges über das Victoria-Falls «Seepferd», kauften eine Halskette davon und kriegten eine zweite geschenkt… weil René Dreadlocks hat.
An diesem Abend trafen wir im Hostel auf ein Paar, welches wir schon vor drei Monaten in unserer ersten Lodge in Johannesburg getroffen hatten! Die Welt ist wirklich klein…
Wir besuchten zusammen die Viktoria Fälle, an unserem zweiten Tag in Zimbabwe.
Das Glück war mit uns (zuerst), da es einige Sonnenstrahlen hatte und wir ein paar tolle Bilder der Wasserfälle machen konnten.
Da momentan Regenzeit ist, hat es extrem viel Wasser und es war sehr beeindruckend, die Wassermassen bei ihrem Fall, 100 Meter in die Tiefe, zu beobachten.
Die Einheimischen nennen die Fälle: «Der Rauch, der donnert», weil es so viel Dunstregen hat, dass man beinahe nichts sehen kann.
Ahja, und es macht auch nass...
Wir (also René & Nici), wollten eine Zambezi-Dusche geniessen und gingen bis ganz an den Rand… und jepp, wir wurden komplett durchnässt.
Unsere Freunde blieben auf Distanz, weil sie trocken bleiben wollten.
Ironischerweise wurden wir auf dem Rückweg von einem Sturm überrascht, Teile des Weges waren geflutet und am Ende waren wir alle Vier gleich nass…
Am dritten Tag in Victoria Falls bekam René eine «Ein Tages»-Grippe und blieb im Bett.
Nici ging zur Bar, um gutes WLAN zu finden, fand aber Alkohol.
Ein Eiheimischer und sein Cousin aus Kalifornien luden sie auf einen Drink ein, plötzlich waren aber ziemlich viele Tequila- und Whiskey Shots involviert und Bier, um das Ganze runterzuspülen… und es war erst 14:00 Uhr.
Die Männer gingen dann wieder und Nici fühlte sich noch schlechter als René…
Das Gute beim Nachmittags-Trinken ist: Man kann tagsüber wieder ausnüchtern und am Abend noch einmal Gas geben ;-)
(Was Nici nicht gemacht hat, weil sie zu alt dafür ist)
In dieser Nacht gab es jedoch diesen «Barfight» und wir bereuten es, nicht noch einmal zur Bar gegangen zu sein, es wäre bestimmt interessant zum Zuschauen gewesen…
An unserem letzten Tag beschlossen wir, Milliardäre zu werden und kauften altes Zimbabwe-Geld für 15 USD. War’s das wert? Wahrscheinlich nicht, aber jetzt haben wir etwas, das wir an unsere Wand hängen können (sofern wir jemals wieder eigene Wände haben).
Zimbabwe bot uns tolle Reiseerfahrungen, auch wenn wir nicht besonders viel vom Land sahen…
(wegen der Finanzkrise, der hohen Kriminalitätsrate und unserem engen Zeitplan).
Victoria Falls ist definitiv ein Ort, welchen wir niemals besuchen würden- wären da nicht die Viktoria Fälle…
Es hat einfach viel zu viele Touristen (logisch, die Stadt wurde ja auch für Touristen gebaut) und wir bevorzugen Orte, an denen wir (fast) die Einzigen sind…
Die Einheimischen sind jedenfalls unglaublich nett und zuvorkommend und die ganze Atmosphäre war einfach toll…
Nach Südafrika und Namibia- beides Länder, welche durch den Kolonialismus extrem verändert wurden, fühlte es sich endlich wie das «richtige» Afrika an- und wir lieben es!