Wirilda
Unser Herzschlag hatte sich etwas beruhigt, als wir endlich im nächsten Naturreservat ankamen. Es hatte nicht viele andere Gäste auf dem Campingplatz, aber zwei süsse Hunde, welche unbedingt mit uns Stöckchen-holen spielen wollten.
Wir trafen auch ein nettes Paar, welches uns Tipps für die Weiterreise gab.
Raymond Island
Wir wollten unbedingt noch mehr Koalas sehen und wo kann man das schon besser, als auf Raymond Island?
Wickie, unser Auto, blieb auf einem grossen, kostenlosen Parkplatz am Meer, während wir die ebenfalls kostenlose Fähre zur Insel nahmen.
Dort wollten wir den Koala-Walk machen, doch etwas erregte unsere Aufmerksamkeit:
Ein Ameisenigel!
Wir hatten natürlich keine Ahnung, dass dieses süsse Tierchen so heisst. Das erfuhren wir erst später.
Jedenfalls saugte es genüsslich Ameisen durch seinen Rüssel und schien sich an unserer Begeisterung nicht zu stören.
Als nächstes sahen wir Koalas. Dieses Mal waren sie etwas tiefer in den Bäumen und leichter zu beobachten. Viel zu sehen gibt es zwar nicht, da die Bärchen vom vielen Eukalyptus ziemlich high sind und meistens nur rumhängen.
Ein sich bewegender Ast machte auf sich aufmerksam und entpuppte sich als Eule.
Ihre Tarnkünste waren sehr beeindruckend.
Am Ende des Koala-Walks trafen wir sogar auf einen am Boden rumtorkelnden Koala und konnten zusehen, wie er erstaunlich flink auf einen Baum kletterte.
Lakes Entrance
Die nächste Station unserer Reise war wieder einmal ziemlich touristisch und hatte keine gratis Campingplätze zu bieten.
Wir hatten aber seit Tagen nicht mehr geduscht und zahlten die 25 Dollar gerne für eine warme Dusche und einen Campingplatz direkt am See.
Während wir unser Abendessen zubereiteten, beobachteten wir schwarze Schwäne mit Jungtieren.
Die Sonne ging unter und es wurde kalt. Richtig kalt. Zum Glück war es im Bauch unseres Wickies einigermassen aushaltbar.
Genoa Camp Park
Ein riesiges Feld, hohe Bäume und Badezimmer mit fliessendem Wasser. Wir entschieden uns, mehr als nur eine Nacht zu bleiben.
Man musste hier zwar auch bezahlen, es wurde aber nur eine Spende mit frei wählbarem Betrag verlangt.
In der Nähe des Camp Parks befindet sich der Genoa Peak.
Für unseren Wickie war die steinige und steile Strasse eine echte Herausforderung und er holte sich einige Kratzer am Bauch. Aber er schaffte es!
Beim Parkplatz vor dem Wanderweg angekommen, war das erste, das uns ins Auge fiel, ein riesiger Goanna (Waran).
Dieser guckte uns nur faul an und verschwand gemütlich im Busch.
Der Wanderweg war sehr schön und führte durch den Wald hinauf zu mehreren Aussichtspuunkten. Beim oberstem, dem Genoa Peak, angekommen, blies uns der Wind beinahe vom Berg.
Zum Glück hatte es einen Zaun.
Die Aussicht war wunderschön.
Nunnock Camp Site
Ein toller Gratis Campingplatz umgeben von Wäldern und Grasland. Das Beste ist: Wir waren die einzigen Gäste!
Als erstes machten wir einen langen Spaziergang, in der Hoffnung, auf Wombats zu treffen.
Stattdessen sahen wir Kängurus und Wallabys und sogar eine süsse kleine Schlange, welche bei unserem Anblick so erschrak, dass sie wortwörtlich rückwärts aus dem Gras sprang und dabei Nici so erschreckte, dass diese ebenfalls einen ‘Gump’ machte.
Die Nacht war sehr windig und wir hatten Angst, einer der vielen dürren toten Bäume könnte uns unter sich begraben.
Es hatte sogar Schilder auf dem Campingplatz, welche vor umfallenden Bäumen warnten.
Zum Glück passierte nichts Solches, aber es war kalt und wir fröstelten in unseren billigen K-Mart Schlafsäcken.
Brou Lake Campground
Bevor wir auf dem nächsten Campingplatz ankamen, fuhren wir noch bei einer Tauchschule vorbei, um uns nach den Tauchgängen und Preisen zu erkundigen.
Die Schule sah nicht besonders einladend aus, da es sich ebenfalls um einen Angelladen handelte. Sowieso stellten sich die Tauchgänge als viel zu teuer heraus, also verzichteten wir.
Unsere Enttäuschung legte sich sofort, als wir beim Campingplatz eintrafen.
Wieder lag er in einem Wald, aber dieses Mal auch direkt an einem See UND am Meer!
Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen am Strand, doch die Wellen waren zu hoch zum Baden.
Auf dem Rückweg zu unserem Wickie trafen wir auf ein paar Kängurus. Dann entdeckten wir einen weiteren Waran im Laub mitten auf dem Campingplatz.
Später an dem Abend kam auch noch ein riesiges Possum vorbei um unseren Müll zu durchsuchen.
Nun waren wir schon soo nahe an Sydney und hatten noch immer keine Wombats gesehen!
Unser letzter Stopp vor der grossen Stadt war das Kangaroo-Valley. Hier wollten wir noch einmal unser Glück versuchen.
Nach einem leckeren Abendessen warteten wir also auf die Dämmerung und auf die Wombats. Unser Plan war es, den Wald beim Flussufer mit Taschenlampen zu erforschen.
Wie sich herausstellte, war das überhaupt nicht nötig.
Nici sah den ersten Wombat auf dem Weg zum WC. Er graste gemütlich direkt auf dem Campingplatz, umrundet von Menschen. Einige streichelten ihn sogar. Er schien also nicht scheu zu sein.
Trotzdem machten wir noch einen Spaziergang und sahen schlussendlich mehr Wombats, als wir zählen wollten.
Auch Kängurus zeigten sich wieder. Dieses Mal sogar etwas Grössere :)
Es gefiel uns hier so gut, dass wir noch eine weitere Nacht blieben. Auch wenn wir dadurch am nächsten Tag sehr früh Richtung Sydney fahren mussten.
Sydney
Wickie bekam ein wohlverdientes Bad in einer Autowaschanlage und nachdem wir unser Gepäck beim Airbnb abgelegt hatten, mussten wir uns leider von ihm verabschieden.
Unser Gastgeber, Eric, war sehr freundlich und aufgestellt und seine Wohnung sehr gemütlich. Endlich konnten wir wieder etwas ‘Luxus’ geniessen, nach Wochen ohne warme Dusche und weiches Bett.
Sydneys ÖV ist ziemlich gut und unser Airbnb war direkt neben dem Cabramatta Bahnhof, also war es leicht, die Gegend zu erkunden.
Der Weg zum Stadtzentrum dauerte etwa eine Stunde.
Wir spazierten zum Opernhaus und genossen das milde Wetter.
Leider hatte es sehr viele Touristen, also entschieden wir uns den Zug über die Brücke zum andern Ufer zu nehmen.
Von dort aus hatten wir eine tolle Sicht auf das Opernhaus und wir waren sogar fast die Einzigen auf dieser Seite des Kanals :)
René fuhr noch ein weiteres Mal zum Opernhaus, um Fotos bei Nacht zu machen. Nici blieb im Airbnb.
Im Ganzen blieben wir sechs Tage in Sydney. Die meiste Zeit über chillten wir einfach und wie immer verging die Zeit wie im Flug und der Tag unserer Abreise näherte sich unaufhaltsam.
Und schon hiess es: Tschüss Australien, hallo Neuseeland.
1 Comment
Sehr inzeressant..die vielen Tierbehegnungen..und wie immer spannend geschrieben, danke!