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26/02/2017
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Das einfache Leben

Die Visa Geschichte

Gaborone begrüsste uns mit einem lebendigen Nachtleben. Der Busbahnhof war umgeben von Marktständen, Musik lief und obwohl es schon dunkel war, waren die Menschen noch draussen. Das gab uns einen tollen ersten Eindruck und erinnerte uns ein Bisschen an Asien.
Ein Taxi-Fahrer empfahl uns ein Guesthouse und fuhr uns dorthin.
Es war zwar über unserem Budget, aber wir wussten ja bereits, dass Botswana eher teuer ist.

Wir buchten zwei Nächte in dem Guesthouse.
Am nächsten Morgen suchten wir die Indische Botschaft- und fanden sie.
Wir hatten unsere Visa-Formulare ja bereits in Windhoek ausgefüllt und auch alle Anhänge lagen bereit.
Aber die Frau am Schalter war nicht glücklich damit und teilte uns mit, dass in Botswana die Online-Formulare nicht verwendet werden.
Stattdessen mussten wir andere Formulare von Hand ausfüllen (welche sie uns gab).
Sie erklärte uns auch, dass wir- da wir in Indien einen Freund besuchen- einen formellen Einladungsbrief von ihm sowie eine Kopie seines Passes benötigten.
Das schien uns ein zu grosser Aufwand zu sein, also beschlossen wir, einfach für eine Nacht ein Hotel in Mumbai zu buchen und das Visum als normale Touristen zu beantragen.
Wir hätten auch unsere Flugtickets beilegen sollen, welche wir jedoch noch gar nicht erhalten hatten.

Jedenfalls marschierten wir den ganzen Weg zurück, zu einem Internetcafé, welches wir zuvor gesehen hatten, und buchten ein Hotel, druckten die Übersicht unserer Flüge, füllten die Formulare aus, kopierten unsere Pässe und liefen wieder zurück zur Botschaft.

Die Frau war zufrieden und übergab unseren Stapel mit Dokumenten einem Mann, welcher offenbar den Rest machen sollte.
Er, jedoch, kam zurück und fragte uns, weshalb wir nur eine Nacht gebucht hatten, wenn wir doch drei Monate in Indien bleiben wollten.
Wir versuchten ihm zu erklären, dass wir Backpacker seien und nie alles im Voraus planen.
Er meinte: «Also seid ihr Reisende?»
Wir: «Ja. Wir backpacken gerade durch Afrika»
Er: «Ihr reist also durch Afrika?»
Wir: «Ja, wir gehen nach Zimbabwe, Zambia und alles andere bis rauf nach Kenya»
Er: «Also fliegt ihr ab Kenya?»
Wir: «Ja»
Er (uns die Formulare zurück reichend): «Dann müsst ihr in Nairobi das Visum beantragen»

Danke, dass du uns das mitteilst, NACHDEM wir alles ausgefüllt, gedruckt und gebucht haben…

Irgendwie war es aber auch eine Erleichterung. Wir müssen jetzt nämlich nicht mehr an’s Visum denken, bis wir in Kenya sind und unser Freund aus Indien hatte jetzt genug Zeit, uns den Einladungsbrief und seine Passkopie zu mailen.

Wie auch immer, das war die Visum-Geschichte. Wir wissen jetzt, dass man immer am Ort des Abflugs den Antrag stellen soll.

Die Green Joule Farm

Von Gaborone nahmen wir den Bus zurück nach Ghanzi, zurück durch’s ganze Land (schon wieder). Aber der Bus kostete dieses Mal nur etwa 60 Pula (6 Euro).

Unterkünfte mögen ziemlich teuer sein hier, dafür hat Botswana ein sehr günstiges und verlässliches ÖV- System.

In Ghanzi wurden wir von Clare abgeholt, unserer WWOOFing- Gastgeberin.
Wir waren eigentlich nie auf der WWOOF-Website, aber wir hatten Clare’s E-Mail Adresse von einem belgischen Paar, welches wir im Elangeni Resort, in Südafrika getroffen hatten.

Clare fuhr uns zu ihrer Farm, der «Green Joule Farm», welche etwa 10 Kilometer von Ghanzi entfernt liegt.
Wir verliebten uns sofort in die Farm und die Umgebung!
Begrüsst wurden wir von vier süssen Hunden, Bruce, Jaws, Goldie und Tinkerbell (Stinkie).
Es hat auch einen jungen Kater namens Tigris und eine kleine Baby-Katze namens Litha. (Und Hühner, Enten und Gänse).

Wir machten es uns im Gäste-Bungalow gemütlich und genossen 2,5 Wochen Farm-Leben. Unsere Ankunft war zeitlich perfekt, um bei einem neuen Projekt zu helfen, welches Clare und ihr Sohn Tyrell vor Kurzem gestartet hatten: ein grosses Feld für 5000 Knoblauch-Pflanzen. (Knoblacuh ist unglaublich teuer im südlichen Afrika).
Es war toll, sich körperlich anstrengen zu können, nach Wochen, welche wir sitzend im Auto oder Bus verbracht hatten. Jetzt konnten wir unsere Muskeln trainieren beim Schaufeln, Rechen, Jäten; und beim draussen arbeiten holten wir uns eine schöne Bräune (worüber vor Allem Nici sehr glücklich ist).

Clare verwöhnte uns mit köstlichen selbst gekochten Menus mit Bio-Gemüse aus ihrem Garten.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh wir waren, mal wieder etwas Gesundes essen zu können. Ausserdem stellte Clare nicht ein einziges Mal in Frage, dass wir uns vegan ernähren. Sie entwickelte sogar neue, leckere Rezepte, welche wir uns definitiv merken werden! ;)

Da momentan Regenzeit ist, kamen wir in den Genuss heftiger Sommergewitter. Es regnete oft in der Nacht und am Tag schien wieder die Sonne, worüber die Pflanzen extrem froh sind. Momentan ist alles grün, sogar als wir durch die Kalahari fuhren, konnten wir nicht glauben, dass das eine Wüste sein soll…

Auf der Farm zu arbeiten zeigte uns Botswana aus einer anderen Perspektive. Anstatt von Touristen-Attraktion zu Touristen-Attraktion zu eilen, konnten wir uns auf die kleinen Dinge konzentrieren, wie Vögel beim Nestbau zuschauen, riesige, silberne Raupen zu finden, eine Motten-Toleranz aufzubauen, Riesenameisen zu beobachten und Geckos als Mitbewohner zu haben.
Wir lernten auch Vieles über’s Gärtnern, was uns in Zukunft sehr nützlich sein wird!

Das Glück war mit uns, denn wir trafen weder auf spuckende Kobras, noch auf die Schwarze Mamba.

Jetzt sind wir ziemlich traurig, dass wir schon wieder weiterziehen müssen… Es fühlt sich hier an wie unser Zuhause und wir genossen die Pause vom Stress der Reise…
Genau, jetzt hätten wir das fast vergessen: Zum Beispiel vom Militär und der Polizei aus einem Bus geholt zu werden und sie unser Gepäck mehrmals durchsuchen lassen zu müssen, weil sie offenbar nicht glauben konnten, dass wir keine Drogen dabei hatten… Nici wird in Zukunft jedenfalls kein Säckchen mit getrocknetem Lavendel mehr mitführen… (dabei gibt es den Klamotten einen frischen Duft)

Naja, die Polizisten waren immerhin nett. Einer sagte, mit Blick auf René: «Den müssen wir nicht durchsuchen, der hat Dreadlocks!»
Offenbar ist das was Gutes in Afrika ;-)


Jedenfalls, DANKE Clare und Tyrell für eure Gastfreundschaft! Wir hatten eine unglaublich tolle Zeit und wir genossen unseren Aufenthalt sehr! :-)


Nun für die, die gerne auf Clares Farm volunteeren möchten: Wir können es nur empfehlen! Bitte schreibt uns für mehr Details und Kontaktangaben.

Botswana

4 Comments

  1. renata u harald mit alle schätz de Malibaud sagt:

    HEYHEY, THANKS FOR LET US JOIN!! VIELE LIEBE GRUESSE FROM WHOLE MALIBAUD MIT ALLE 2 UND 4 BEINER-I-NNEN

  2. renata u harald mit alle schätz de Malibaud sagt:

    ps. wenns doch mol z nervig mit d behörde, dann haltet leis a 10 oder (bei bigger problems) a 20 Dollarnötli für ihre «erhöhte Uffwand» als kl Entschädigung» in dr hohle hand… 😉 hett natürlich zero mit bestechnung z’doe…;-) glg

  3. F. Nussbaumer sagt:

    Hallo zäme
    Ich habe das wunderschöne Bild vom gelben Vogel und Vogelnest gleich als Hintergrund für meinen Desktop genommen.
    Gefällt mir wirklich ganz toll! Merci
    Euer Hochzeitsfoto gefällt mir auch besonders. Habe gar nicht gewusst, dass ihr so brav seid.
    Sodann weiterhin gutes Reisen, muntsch Franziska

    • Nussi sagt:

      Hoi Mum
      Froit üs das dr ds gfaut, sisch mega spannend gsi am Vogu zuezsluege winer ds Näscht bout. Si sige am schluss sogar wasserdicht 🙂
      Liebs Grüessli René

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